Sebastian Kunas
Soundkünstler*
Musiker*


Die 7-Kanal-Klanginstallation ama bal | but honey | aber honig vom Kollektiv ARK ist als Teil der Ausstellung Offener Prozess bis zum 12. Mai 2024 in der Ausstellungshalle der Kunsthochschule Kassel zu erleben und wird danach weiter auf Reisen gehen. Die Installation widmet sich der sonischen Segregation im sogenannten NSU-Prozess und den daraus resultierenden Fragen, wer sichtbar und hörbar sein darf, wer zu Wort kommt, an wen in welcher Form erinnert wird und welche Geschichten Raum haben.

Mit vorschlag:hammer arbeite ich (Komposition, Sounddesign, Recording) im Frühjahr 2024 an einem Hörspiel für den WDR über außergewöhnliche Erfahrungen, Parapsychologie und einen realen Spukfall, der mit der NS-Diktatur verstrickt scheint.

Bis zum 7. April 2024 ist die interaktive Klanginstallation (Un)Making Beats – (Un)Making Histories des Kollektivs ARK noch im Rahmen der Sonderausstellung Hey Hamburg, kennst Du Duala Manga Bell? zu erleben. Sie beschäftigt sich mit Sampling-Geschichte, kulturellen Zuschreibungen an Musik und kolonialen Verstrickungen afrikanischer Musikinstrumente in europäischen Sammlungen.

Im Mai 2024 erscheint mein Essay On human–machine relationship and the notion of an artificial intelligence in musical practice als Teil des Bandes Artificial Intelligence – Intelligent Art? Human–Machine Interaction and Creative Practice via transcript. Ich versuche darin, den Hype um intelligente Musiktechnologie zu dekonstruieren und ein Miteinander mit musikmachenden Dingen in den Blick zu nehmen, das nicht durch das (männliche) Streben nach Beherrschung und Dienstbarkeit des technischen Anderen gekennzeichnet ist. Die Veröffentlichung wird über Open Access frei verfügbar sein.

Gemeinsam mit vorschlag:hammer hatte ich (Bühnenmusik, Sounddesign) mit dem Stück Die Übersetzung / ترجمانی im November 2023 Premiere am Ringlokschuppen Ruhr sowie darauffolgend Gastspiele am Ballhaus Ost Berlin und am Roxy Birsfelden. Weitere Gastspiele folgen. Für das Stück habe ich u.a. ein 15-Kanal-Lautsprecherfeld entwickelt, dass akustisch eine vielstimmige räumliche Tiefe erzeugt.

Für die Hörspieladaption des Theaterstücks Nightcalls des Kollektivs James & Priscilla habe ich als Instrumentalist* und bei Musikproduktion und Geräuschaufnahmen mitgewirkt. Die Veröffentlichung steht noch aus.



Musikkomposition, Musikproduktion, Bühnenmusik und Sounddesign für diverse Theaterproduktionen, u.a. mit den Kollektiven vorschlag:hammer, musiktheater bruit! und Thermoboy FK sowie an Häusern wie Theater Freiburg, Oldenburgisches Staatstheater, Schauspiel Hannover, Theater für Niedersachsen, Ringlokschuppen Ruhr, Ballhaus Ost Berlin, Lichthof Theater Hamburg, Theaterwerkstatt Hannover.

Verschiedene Hörspiel-, Feature- und Podcastproduktionen, u.a. für BR und WDR. Das 2018 urgesendete Radiofeature ANNA von Norbert Lang und mir über mensch-maschinische Zukunftsvisionen ist über den Hörspiel-Pool des BR verfügbar. Mein 2012 gemeinsam mit Nicolas Schneider und Nadine Grobeis produziertes Radiofeature Kein Ort über den klandestinen, legendären und noch immer lebendigen Freiraum für seltsamste Subkultur in Hannover namens Oberdeck (ex Silke Arp bricht) findet sich noch hier.

Sound Lectures (It's how you do it. Über Musikmachen und mensch-maschinische Beziehung, Politics of Hyperspace, Métro Nómos) am HKW Berlin, bei der Rosa Luxemburg Stiftung Bremen, im Musikmuseum Basel und an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel.

Mit Kollektiv ARK: Klanginstallationen und Sound Lectures, u.a. gezeigt von CTM Festival Berlin, HKW Berlin, ifa-Galerie Berlin, MK&G Hamburg, MARKK Hamburg, Johann Jacobs Museum Zürich, HBK Braunschweig. Aufsatz Archestrated Rhythmachine Komplexities für den Band Das Ästhetisch-Spekulative.

Lehrveranstaltungen am Institut für Musik und Musikwissenschaft der Universität Hildesheim: STH THAT RUNS – Elektronische Sound- und Beatpraxis (künstlerische Übung), Kolloquium Elektronische Musikpraxis, Doing Sound Pieces (künstlerische Übung), 808 Culture – Myth – Science (mit Prof. Johannes Ismaiel-Wendt, Seminar & Übung), Kolloquium Hörkunst, Pragmatischer Grundlagenkurs Aufnahmetechnik – Klangbearbeitung – Audioproduktion (Übung), Wasting Music (Projektsemester).

Diverse Produktionen, Konzerte und Touren mit Bands, u.a. My Sister Grenadine, Fabian Simon & The Moon Machine und mit dem untoten Softie-Post-Punk-Projekt der Herzen The Work–Life Balance.



Ich arbeite als freischaffender Künstler* und Vermittler* in den Bereichen Musik, Theater, Sounddesign, Hörspiel und Klangkunst. Neben meiner Vorliebe für maschinische Repetition und das elektronische Spiel mit Sound bin ich ein halbwegs versierter Multiinstrumentalist* und Produzent*. Mit meinem Hintergrund in Sub- und DIY-Kultur sowie in den Cultural Studies und Sound Studies interessiere ich mich für die sozialen Verstrickungen von Musik, für künstlerische Reflexion und spielerische Subversion von Machtstrukturen, für die nicht enden wollende Arbeit am guten Leben für alle*. Ich mag Kollaboration, Teilen, Verbundenheit.

Studium der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis (Diplom) an der Universität Hildesheim mit den Schwerpunkten Musik, Sound Studies, Populäre Kultur und Soziologie.

Im Fachbereich Kulturwissenschaften und ästhetische Kommunikation der Universität Hildesheim lehre ich zu elektronischer Sound- und Musikpraxis und kümmere mich um das Elektronische Studio und das Tonstudio.

Ich bin Teil von ARK (Arkestrated Rhythmachine Komplexities), ein Kollektiv für post-repräsentative Sound-Formate, das zu soundkulturellen Themen arbeitet und dabei kulturelle Zuschreibungen und Verflechtungen hinterfragt.

Ich lebe in der Nähe von Bielefeld.



m a i l @ s k u s k u . d e